MEINe Sommerchallenge beim Linz77

Was steht im Sommer alles an? Urlaub, baden gehen und etliche Outdoor-Events. Da ich (wie so viele) den Sommer etwas frei hatte, hatte ich beschlossen Österreich etwas mehr zu erkunden. Gesagt getan machte ich mich auf die Suche, wo ich mit meinem Fahrrad hinfahren könnte. Wie es mir aber fast immer passiert, wenn ich einen Radtrip plane, finde ich währenddessen heraus, dass es auch eine Laufmöglichkeit gäbe und schon ist das Rad vergessen und die Laufschuhe gepackt 🙂

Auch diesmal war es so, als ich den Linz-Donautrail entdeckte. Dort gibt es heuer einen Sommer Event und zwar den Linz77, bei dem die vier Hausberge um Linz abgelaufen werden (Hier mehr Infos: https://donautrail.at/). Aber 77 km auf einmal laufen, wobei ich doch noch nie weiter als einen Marathon bin und das ohne einen offiziellen Event? Eher nicht. Doch auf der Website wurde erwähnt, dass die Strecke nicht auf einmal absolviert werden müsste und auch auf Etappen möglich wären. Das sprach mich dann gleich mehr an und ich trat in Austausch mit dem Organisator Christoph, der mehr als geduldig und ausführlich meine unzähligen und auch kurzfristigen Fragen beantwortete (nochmals ein riesengroßes Dankeschön dafür!!!).

So fuhr ich im August also nach Linz, um am Hauptplatz in den „Bewerb“ zu starten. Zufälligerweise war ich zur vollen Stunde am Start und wurde vom Glockenspiel eingeläutet und auf gings zur Donaupromenade.

Links: Beschilderung mit den Blau-Weißen Pfeilen. Mitte: Entlang der Donau. Rechts: Top motiviert beim Start – mit QR-Code ging das Tracking los.

Der Beschilderung folgend ging es auf den Pfennigberg und der erste Rundumblick von Linz war beeindruckend. Während ich die Gegend ablief und die Häuser betrachtete, fragte ich mich doch, wie die Wohnpreise hier so aussahen (am Pöstlingberg wollte ich später gar keine Vermutungen mehr anstellen). Weiter ging’s auf der Strecke und langsam aber sicher fühlte ich mich meilenweit von jeder Großstadt entfernt, als ich durch die kleinen Dörfer und vorbei an den Bauernhöfen lief.

Eindrücke am Pfenningberg mit Blick auf Linz und an den Feldern vorbei.

Nicht viel später ging es auf den größten Anstieg des Tages: auf die GIS. Wobei mir immer noch nicht klar ist, ob die mit den Rundfunkgebühren zusammenhängt… Ich kämpfte mich nach oben und wieder hinunter und hatte schon den nächsten „Berg“ im Blick: den Pöstlingberg, mein Favorit mit der Kirche. Dort war dann auch die Marathondistanz geschafft und es standen nur mehr 14 km zwischen mir und meinem Etappenziel.

Die Distanz ging gut, jedoch wurde ich langsam nervös, da der Akku meiner Uhr sich dem Ende nahte. Theoretisch kein Problem, aber ich verließ mich doch sehr auf meine GPX Datei, da ich meist gedankenverloren die Gegend betrachtete und nicht immer auf die Schilder schaute. Außerdem dämmerte es schon, da ich eher spät gestartet hatte. Aber sie hielt aus und immerhin weiß ich nun das GPS Zeitlimit meiner Garmin und mit 1 % (!!) Restakku erreichte ich den schwarzen Adler in Ottensheim = mein Quartier für die Nacht.

Eindrücke entlang der GIS und auf den Pöstlingberg, bei Nachmittagssonne. Oben rechts: Markierung des Linz77.

Nach einem ausgiebigen Abendessen und einer besonders guten Nachspeise (der Chef persönlich teilte einen selbstgebackenen Kuchen mit mir, der so nicht auf der Karte stand, aber mein hungriger Blick nach süßem hatte ihn wohl erweicht) entspannte ich meine müden Beine.

Am nächsten Tag ging es nach dem Frühstück los für die letzten rund 21 km, die mich entlang der Donau führten und durch die kleinen Wälder rund um Linz. Ein absolutes Highlight der Strecke, jedoch waren die 56 km vom Vortag in meinen Beinen und das mit dem genießen klappte nicht so ganz. Dennoch verging auch Tag 2 wie im Flug und nach der Franz-Josefs-Warte ging es flott bergab zum Hauptplatz, wo ich mir meine Medaille abholen konnte. Im Zug nach Hause stiegen mit mir ein paar Radfahrer ein und ich dachte mir: „Klar kann man radeln, aber laufen war (wie für mich eigentlich immer) genau die richtige Wahl“.

Die Finisher-Medaille am Hauptplatz, Waldwege und die Aussicht über die „ganze“ Strecke.